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Der Aufschwung der Podcasts


Podcasts erfreuen sich seit mehreren Jahren steigender Beliebtheit. Nahezu exponentiell steigende Hörerzahlen und ein immer breiteres Angebot machen Podcasts zu einem etablierten Medium. Wie kann man den Erfolg erklären und möglicherweise für sich nutzen?

 

Steigende Hörerzahlen


Die Hörerzahlen von Podcasts zeigen steil nach oben: Von 2019 bis 2020 hat sich die wöchentliche Hörerschaft von Podcasts massiv erhöht: 60 Prozent mehr Menschen gaben an, mindestens einmal in der Woche einen Podcast zu hören. Insgesamt sind das 14,1 Prozent aller Deutschen. Besonders groß ist die Nachfrage im Bereich der 14-29 Jährigen,  insbesondere bei denen mit einem hohen formellen Bildungsgrad. Obwohl die Hörerzahlen in dieser Altersgruppe besonders hoch sind, sticht aber auch die Altersgruppe der 30-49-Jährigen hervor: In diesem Alter sind die Hörerinnen und Hörer besonders treu. Ein Drittel dieses Publikums hört Podcasts besonders intensiv, also mehr als drei Stunden pro Woche. Fünf Prozent dieser Altersgruppe gaben sogar an, mehr als zehn Stunden pro Woche mit Podcasts zu verbringen.

 

Ausgeweitetes Angebot, intensive Tiefe


Bei dem stark wachsenden Angebot an Podcasts stellt sich die Henne-Ei-Frage: Was war zuerst da? Hat das wachsende Angebot für eine steigende Hörerzahl gesorgt? Oder haben die vielen Hörerinnen und Hörer dafür gesorgt, dass immer mehr Unternehmen, Künstler oder Medienanstalten sich Zugang zu diesem Publikum verschaffen wollten? Die Beantwortung dieser Frage ist müßig, zumal das Wachstum der beiden Zahlen ziemlich zeitgleich zugelegt hat. Interessant ist, dass immer mehr Nischen bedient werden. Während Podcasts an sich schon längst kein Nischenmedium mehr sind, können in Podcasts diverse Nischenmärkte bedient werden. Für nahezu jede Interessengemeinschaft, und sei sie noch so klein, gibt es den passenden Podcast. Die Hörerschaft wird besonders durch die intensive Auseinandersetzung mit verschiedenen Thematiken gebunden. Dadurch, dass die Sendezeit quasi unbegrenzt verfügbar ist, können die Produzenten jedem Thema so viel Zeit einräumen, wie sie möchten. Dieser Umstand führt mitunter zu absurd langen Folgen oder extrem vielen Folgen zu einem einzigen kleinen Thema. Da es aber auch dafür eine Hörerschaft gibt, scheint dies im Medium Podcast aber nahezu unproblematisch zu sein.

 

Chance für Unternehmen und Agenturen


In diesen steigenden Hörerzahlen und der zunehmenden Etablierung als Massenmedium steckt eine Menge Potenzial, welches Unternehmen und Marketing Agenturen gerne nutzen möchten. In kaum einem Medium hat man die Möglichkeit, so viel Inhalt so konsequent und langfristig für den Endkunden zur Verfügung zu stellen. Die Herausforderung ist aber, den Inhalt so aufzubereiten, dass der Kunde auch bereit ist, ihn stundenlang anzuhören. Logischerweise kann dieser Inhalt nicht die detaillierte Ausschlachtung eines Radio-Werbespots sein. Die Inhalte müssen den Hörerinnen und Hörern einen wirklichen Mehrwert bieten. Häufig – oder im Idealfall: immer – sind Unternehmen Experten auf dem Gebiet ihres jeweiligen Produktes. Es besteht also die Möglichkeit, Podcasts sehr zielgruppengerecht zu erstellen. Wer ein grundsätzliches Interesse an dem gleichen Produkt hat, hat vermutlich auch Interesse an ähnlichen Audio-Inhalten. Diese gilt es herauszufinden und entsprechend zu bedienen.