MENÜ

Lehren in Distanz – So unterstützen Sie Lernende im Online-Unterricht effektiv

Der Unterricht ohne direkten Kontakt zwischen Lehrenden und Lernenden stellt nach wie vor viele Schulen und Bildungseinrichtungen vor große Herausforderungen. Besonders seit der Corona-Pandemie haben hybride oder rein digitale Unterrichtsformen den Präsenzunterricht teils dauerhaft ersetzt. Doch aus der Not kann auch eine Tugend werden – denn Distanzunterricht bietet Chancen für neue, flexible und nachhaltige Lernmethoden.

Damit Online-Unterricht erfolgreich funktioniert, sollte er bewusst anders aufgebaut sein als der klassische Präsenzunterricht. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen praxisnahe Strategien, wie Sie Lernende digital sinnvoll unterstützen können.

1. Asynchrones Lernen gezielt integrieren

Anders als beim Präsenzunterricht muss Online-Unterricht nicht ausschließlich live stattfinden. Eine effektive Mischung aus Live-Phasen (synchron) und selbstgesteuertem Lernen (asynchron) führt oft zu besseren Lernerfolgen und höherer Motivation.

Beispiel für eine sinnvolle Struktur:

  • Live-Phase: Kurze Inputs, Erklärungen, Arbeitsanweisungen
  • Selbstlernzeit: Bearbeitung der Aufgaben online oder analog, im eigenen Tempo
  • Feedback-Runde: Besprechung der Ergebnisse in der Gruppe oder im Einzelgespräch

Durch asynchrones Lernen können Schüler:innen die Inhalte dann bearbeiten, wenn sie am aufnahmefähigsten sind – eine wichtige Voraussetzung für nachhaltigen Lernerfolg.

2. Klare Aufgabenstellungen & ausreichend Zeit

In der häuslichen Lernumgebung gibt es viele Ablenkungen. Lernende benötigen oft mehr Zeit, um sich in Aufgaben hineinzudenken – besonders, wenn Rückfragen nicht sofort möglich sind. Auch längeres Arbeiten am Bildschirm erfordert mehr Pausen und Konzentration.

Tipps für bessere Aufgabenstellungen im Distanzunterricht:

  • Formulieren Sie klare, präzise Arbeitsaufträge
  • Kommunizieren Sie klare Abgabefristen und Erwartungen (z. B. „als Stichpunkte“ oder „ausformuliert“)
  • Planen Sie ausreichend Zeitpuffer für Rückfragen und technische Verzögerungen ein

So vermeiden Sie Missverständnisse – und sparen sich unnötig viele Nachfragen.

3. Die richtige Lernplattform wählen

Für erfolgreichen Online-Unterricht brauchen Sie eine datenschutzkonforme und zuverlässige Lernplattform. Wichtig ist, dass:

  • alle Beteiligten dieselbe Plattform nutzen (Lehrkräfte, Lernende, Eltern)
  • Kommunikationswege klar geregelt sind (z. B. Aufgaben über die Plattform, Rückmeldungen per Mail)
  • die Plattform einfach zu bedienen ist – auch für technisch weniger versierte Lernende

Je klarer und einheitlicher die digitale Struktur, desto reibungsloser läuft der Distanzunterricht.

4. Empathie & Verständnis zeigen

Auch wenn Online-Unterricht inzwischen Teil des Alltags ist, sind die Voraussetzungen für viele Lernende noch immer sehr unterschiedlich. Manche haben keinen ruhigen Arbeitsplatz, andere eine instabile Internetverbindung – oder familiäre Herausforderungen.

Seien Sie deshalb besonders empathisch und flexibel im Umgang mit Ihren Schüler:innen. Kleine Fehler, verspätete Abgaben oder Unaufmerksamkeiten sollten nicht sofort sanktioniert, sondern im Gesamtkontext gesehen werden.

Eine lernfreundliche Atmosphäre entsteht durch Vertrauen, Geduld – und manchmal auch ein offenes Ohr.

Fazit: Distanzunterricht braucht Struktur, Technik – und Herz

Lehren auf Distanz ist mehr als Aufgaben verschicken. Wer Lernende richtig unterstützen will, braucht klare Konzepte, didaktisches Feingefühl und digitale Kompetenz. Doch vor allem gilt: Gute Beziehungen, klare Kommunikation und gegenseitiges Vertrauen sind auch online der Schlüssel für erfolgreichen Unterricht.