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Lehren in Distanz – Lernende richtig unterstützen

Unterricht ohne den direkten Kontakt zwischen Lehrenden und Lernenden stellt für alle Beteiligten eine große Herausforderung dar. Da aufgrund der aktuellen Corona-Lage auch weiterhin oftmals das Lehren aus der Distanz den Präsenzunterricht ersetzt – sei es in hybrider Form mit Wechselunterricht oder ein gänzlicher Distanzunterricht aufgrund von Schulschließungen – kann aus der Not ebenso eine Tugend gemacht werden.

Online-Unterricht funktioniert in der Regel anders als der altbewährte Präsenzunterricht und sollte deshalb auch anders strukturiert werden. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie Sie diese Herausforderung am besten meistern.

 

Asynchrones Lernen

Online-Unterricht sollte nicht wie der typische Präsenzunterricht gehandhabt werden, da dies sowohl für Lernende als auch Lehrende auf Dauer äußerst trocken und kraftraubend wäre. Stattdessen sollte die Motivation und Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler gefördert werden. Dies gelingt mit einer Mischung aus Live-Online-Unterricht sowie asynchronem Lernen mit Online- aber auch Offline-Phasen.

Input-Phasen, in denen Kurzvorträge gehalten oder Arbeitsanweisungen gegeben werden, finden zu festgelegten Zeitpunkt mit allen statt. Anschließend sollen die Lernenden selbstständig an den Aufgaben arbeiten. Dies kann entweder am Computer oder ganz analog geschehen. In einer zuvor terminierten Feedback-Runde können die Ergebnisse dann online besprochen werden.

Asynchrones Lernen bedeutet also, dass Sie Aufgaben und Inhalte im Internet bereitstellen[W1] , sodass die Schülerinnen und Schüler zu einem frei wählbaren Zeitpunkt auf diese zugreifen können. Auf diese Weise kann jeder die Lerninhalte in seinem ganz eigenen Tempo verarbeiten.

 

Ausreichend Zeit und klare Anweisungen

Für gewöhnlich benötigen Schülerinnen und Schüler im Home-Schooling mehr Zeit für die Lösung von Aufgaben. Kein Wunder, schließlich kommt es in den eigenen vier Wänden öfters zu Ablenkungen. Auch ist längeres Arbeit am Bildschirm [W2] für viele eher ungewohnt, häufigere Pausen werden notwendig. Ferner haben Schülerinnen und Schüler im asynchronen Unterricht nicht die Möglichkeit, nachzufragen, sollte eine Aufgabenstellung nicht verstanden worden sein. Zwar können hier Textnachrichten Abhilfe leisten, jedoch benötigt die Beantwortung dieser immer eine gewisse Zeit. Daher sollten Sie Ihren Schülern genügend Zeit zur Bearbeitung der gestellten Aufgaben einräumen.

Um ein möglichst gutes Verständnis der Aufgabenstellung sicherzustellen, sollten Sie diese so präzise wie möglich formulieren. Teilen Sie den Lernenden einen genauen Zeitraum zur Lösung der Aufgaben mit und machen Sie deutlich, wie das gewünschte Ergebnis aussehen soll (z.B. Stichpunkte oder ausformulierte Lösungen etc.). So machen Sie nicht nur Ihren Schülerinnen und Schülern das Lernen leichter, sondern sorgen auch dafür, die Sie im Anschluss weniger Nachrichten beantworten müssen.

 

Die Wahl der richtigen Lernplattform

Tools zum digitalen Lernen gibt es mittlerweile zuhauf. Entscheidend ist jedoch eine Lernplattform und Anwendungen [W3] genutzt werden, welche den Anforderungen der hierzulande gültigen Datenschutzbestimmungen genügen. Hier sollte für die gesamte Schule eine einheitliche Lösung gefunden werden, um Chaos zu vermeiden. Allen Beteiligten (d.h. auch den Eltern) muss klar sein, welche Kommunikationswege für den Online-Unterricht genutzt werden.

 

Seien Sie verständnisvoll

Der Online-Unterricht ist auch nach fortgeschrittener Pandemie für viele noch ungewohnt. Daher sollten Sie Ihren Schülerinnen und Schülern kleinere Fehler und Unaufmerksamkeiten verzeihen, besonders, da die Voraussetzungen für den Online-Unterricht bei den Lernenden unterschiedlich sein können. Manche haben eine schlechte Internetverbindung, andere keinen geeigneten Arbeitsplatz oder gar Probleme mit Eltern oder Geschwistern. Zeigen Sie daher Empathie und seien Sie verständnisvoll.