MENÜ

Wie erstelle ich eine Tonspur zu einem Video?

Bei der Vertonung eines Videos sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Dies klingt vielleicht erst einmal schön – andererseits sind somit auch dem Aufwand keine Grenzen gesetzt. Je nachdem, ob es bereits einen fest gesteckten Rahmen für den Umfang deiner Arbeit gibt, solltest du dir diesen vor der Arbeit setzen. Dies bedeutet nicht, dass durch neue Ideen nicht von ihm abgewichen werden darf, aber es gibt dem Projekt einen Rahmen, in welchem man sich zunächst einmal bewegen kann.

 

Vor der Produktion

Bevor ich mich an die Aufnahme machen kann, muss ich eine Art Drehbuch schreiben. Je exakter, desto besser. Unabhängig davon, ob ich Lieder einspielen oder eine Sprachaufnahme einfügen möchte, muss ich mir vorher darüber im Klaren sein, wann was zu hören sein soll. Ich sehe mir das Video also an und mache mir Notizen – zunächst grobe, später genauere. Am Ende muss ich bei jeder Sekunde des Videos genau wissen, was gerade zu hören sein soll. Dann erst kann ich mit den Aufnahmen beginnen.

 

Welches Programm wähle ich?

Gehen wir davon aus, dass es zunächst einmal ein einmaliges Projekt werden soll. Dafür nehme ich nicht viel Geld in die Hand, sondern verlasse mich auf eine der hochwertigen Freeware Lösungen, die man problemlos im Netz herunterladen kann. Ein Beispiel für eine praxisorientierte Lösung ist Audacity. Hier können auch Laien – zugegeben, nach einiger Einarbeitung – passable Ergebnisse erzielen.

 

Sprachaufnahmen brauchen Zeit

Wenn ich für das Video selbst Sprachaufnahmen anfertigen möchte, sollte ich mir dafür Zeit nehmen. Vorher sollte ich genau wissen, in welchem Setting ich die Aufnahme durchführen möchte. Nach Möglichkeit sorge ich im Vorhinein dafür, dass mögliche Umweltgeräusche (Staubsauger, Mitbewohner, Paketboten, …) keine Störenfriede meiner Aufnahme werden können. Ich mache mehrere Probeaufnahmen, um die Ausrichtung meines Mikrofons und eventuelle Störgeräusche (Lüfter vom PC, zischende Heizung, quietschender Stuhl, …) zu erkennen und rechtzeitig zu beseitigen. Keinesfalls sollte ich mich der Illusion hingeben, dass ich nur so viel Zeit benötige, wie ich wirklich spreche. Wenn ich mit meiner Arbeit zufrieden sein möchte, werde ich ein Vielfaches der eigentlichen Sprechzeit benötigen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen zu können.

 

Kleinteilige Arbeit für ein großes Ergebnis!

Nach den Sprachaufnahmen hat man möglicherweise das Gefühl, das Gröbste geschafft zu haben. Das Gröbste ist auch geschafft – jetzt wird es kleinteilig und intensiv! Der richtige Schnitt einer Tonspur ist mühevolle Arbeit. Immer wieder muss man die einzelnen Elemente anhören, schneiden, anhören, den Schnitt rückgängig machen, ihn neu setzen, anhören, etc. Diese abschließende Arbeit raubt einem – besonders, wenn man sich mit dem Programm noch nicht gänzlich auskennt – wirklich eine Menge Nerven. Im Endeffekt zahlt es sich aber aus, wenn man konsequent bis zum Ende weiterarbeitet und das selbst gesteckte Niveau hält.

Am Ende hat man seine fertige Tonspur und weiß, wie viel Arbeit darin steckt. Was sich am Ende in wenigen Minuten simpel anhören mag, hat viele Stunden Arbeit gekostet. Kenner wissen dies zu schätzen und freuen sich über das fertige Produkt!