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Wie haben sich Musik, Podcast und Hörbücher seit dem Durchbruch des Streamings verändert.

Musik ist für die meisten Menschen ein unverzichtbarer Begleiter im Alltag. Sie kann einem dabei helfen, die Gedanken zu sortieren und den Tag zu überstehen. Oftmals fehlen uns aber genau die richtigen Songs, wenn wir sie brauchen. Dieses Problem hat sich in den letzten Jahren mit dem Aufkommen von Streaming-Diensten wie Spotify & Co. erledigt. Hier kann man ganz einfach nach seinen Lieblingssongs suchen und diese in Playlists sammeln.

 

Wie das Streaming die Musikindustrie verändert hat

Früher musste man sich Playlists etc. eigens zusammenstellen anhand der eigenen bestehenden Musiksammlung, heute dagegen muss man nur noch nach einem Schlagwort suchen und schon hat man die perfekte „Spots Playlist“ für die anstehende Trainingseinheit auf den Ohren.

Dazu braucht man die einzelnen Songs nicht, wie früher, auf dem eigenen Laptop haben oder bspw. sich vorab die CD mit dem Titel kaufen, sondern man kann auf das komplette Netzwerk des Streaminganbieterns zurückgreifen und findet dort auch alle tagesaktuellen Neuerscheinungen.

Musik in Playlists kann man nun auch in „Echtzeit“ gemeinsam sammeln. Bspw. Eine Gruppe von Freunden hat eine gemeinsame Playlist, die jeder mit seinem Account bearbeiten und jeder kann zu jeder Zeit spontan neue Songs hinzufügen, die dann direkt bei allen anderen mit erscheinen - und sich so gegenseitig neue Musik zeigen.

 

Song-Identifizierung: Warum es heutzutage so einfach ist

„Wie heißt nur dieser eine Song, den ich letztens gehört habe?“ - Das konnte früher eine ziemliche Herausforderung sein. Im Radio hatte man ggf. Glück und der Moderator hat Interpret Titel durchgegeben, in Clubs musste man sein Glück dann beim DJ versuchen.

Mit dem Internet kamen dann neue Möglichkeiten wie die Musikerkennungsapp „Shazam“ dazu. Und seit dem Durchbruch der Streamingdienste erstellen DJs/Musiker /Promis teilweise Playlists mit ihren aktuellen Lieblingssongs.

Vor den Streaming-Zeiten war die Suche nach neuer Musik, die einem gefällt, ein deutlich aktiveres Unterfangen: Fachmagazine nach neuen Releases durchstöbern, aktiv Radio etc. hören und Songtitel mitschreiben, gezielter Austausch mit Freunden, bzw. Liebhabern der gleichen Musikstile etc.

Mit den Streamingdiensten wurden auch die Algorithmen immer besser und so nimmt einem ebendieser Algorithmus nun auch gerne einen Großteil der Arbeit ab: Er erkennt anhand unserer Likes, Playlisten oder auch wie oft wir bestimmte Künstler/Songs hören, was uns gut gefällt und schlägt uns bei jeder Gelegenheit neue Musik dazu passend vor. Manchmal kann man sich direkt aus einem Titel eine ganze Playlist erstellen lassen, mit ähnlichen Musiktiteln.

 

Die Macht der Hörbücher: Warum sind sie so beliebt?

Auch hinsichtlich Podcasts oder Hörbücher weiß der Algorithmus nach einigen Plays schon, was uns noch gefallen könnte.

Für Hörbücher eines langen Buches muss man dank des Streamings nicht mehr ganze 5 CDs hintereinander einlegen und hören - man hat alles direkt in der App verfügbar. Zudem ist die Hürde auch deutlich kleiner: Wenn man bei einem 5h Hörbuch nach einer Stunde die Lust daran verliert, kann man sich einfach ohne Zusatzkosten das Nächste suchen - der monatliche Abo-Betrag bleibt der Gleiche. Podcasts sind eigentlich erst mit dem Streaming zusammen wirklich populär geworden.

 

Podcasts: Die Vorteile des Mediums

Bleiben wir bei den Podcasts: Durch Streaming ist es möglich geworden, mit wenig Aufwand und in kurzer Zeit ein Audio-Produkt (egal ob Hörbuch, Musik oder eben Podcast) für eine möglichst breite Masse direkt verfügbar zu machen. Dadurch ist der Podcast ein beliebtes Medium geworden, um in regelmäßigen Abständen Information oder Unterhaltung an sein Publikum zu liefern.

Podcasts sind auch eine echte Möglichkeit für Werbeeinnahmen: Ähnlich wie in Radio und TV sind auch hier viele Formate als „Sendungen“ konzipiert, die je nachdem durch ein oder mehrere Werbeblocks unterbrochen werden können. So kann man den Produktionsaufwand direkt mit der Werbung wieder kompensieren.

Für Werbetreibende sind dabei „Promi-Podcasts“ besonders interessant: Wenn ein oder mehrere Prominente zusammen einen Podcast starten, bringen sie auch direkt ein größeres Startpublikum ab Folge 1 mit.

 

Produktion und Distribution von Tonträgern

In der Produktion bzw. Distribution muss man heutzutage neben den unterschiedlichen Anforderungen physischer Tonträger (Vinyl, CD) auch auf die der einzelnen Streamingdienste achten (Dateiformate, Komprimierungen, Spitzenpegel, Lautheit etc.)

Früher wurde man als Künstler/Label etc. immer nur einmalig beim Verkauf einer CD vergütet. Das fällt heutzutage im Streaming weg und die Vergütung wird jedes Mal ausgeschüttet, wenn eine Person den Musiktitel anhört (in der Regel für mind. 30s). Da man hier pro „play“ nur einen Betrag von 0,2-0,9 Cent (abhängig vom Streamingdienst) verdient, werden Musikproduktionen nun häufig dahin gehend optimiert, dass der einzelne Song immer kürzer wird, damit er dadurch pro Stunde noch öfter gestreamt werden kann.

Das „Album #31s“ bspw. ist ein Experiment, bei dem jeder Song nur genau 31s lang ist: https://open.spotify.com/album/4QoWQ38Mu68jH6wb7xXS79

Bei Hörbüchern oder Hörspielen funktioniert das Ganze etwas anders: Spotify bspw. wertet hier Einzeltracks ab mind. 3 Minuten Länge - Damit man jetzt das Maximale an Plays aus einem Hörbuch ausschöpfen kann, versucht man hier möglichst viele Einzeldateien pro Kapitel/Buch zu bekommen. Dauert ein Kapitel des Hörbuchs bspw. 9:30 Min., kann man hier bereits 3 Einzeldateien mit jeweils mind. 3 Min. Dauer erstellen - Audios unter 3 Min. werden nicht gewertet.